Montag, 21. September 2009
Mittwoch, 16. September 2009
Antichrist
Regie: Lars von Trier
Darsteller: Willem Dafoe, Charlotte Gainsbourg
Das Böse ist Satan, ist Natur, ist eine Frau. Die Natur ist nicht nur im Wald dort draußen, im schon lange verlorenen Paradies, das immer noch Eden genannt wird. Tief im Innern, genährt von Angst, lauert es auf seinen Auftritt. Die Ängste sind groß und so wächst das Böse. Trauer, Schmerz und Verzweiflung – die drei Bettler, die als Reh mit Totgeburt, sprechender Fuchs und nicht tot zu kriegender Rabe erscheinen – geben sich nicht mit kleinen Almosen zufrieden. Bei diesem Film geht es aufs Ganze. Dem Zuschauer wird viel, vielfach auch alles abverlangt. Kein Popcornkino und demzufolge alles andere als leicht verdaulich, was nicht nur an den detaillierten Gewaltszenen liegt. Mag da manchmal auch etwas zu viel Pathos aufgetragen und zu viel Symbolik hineingestopft sein, zu sehr (küchen-)psychologisiert oder zu sehr misogyne Klischees bemüht werden – sehr beeindruckend ist das zweifelsohne und deswegen auch wieder passend, auch wenn es alles andere als angenehm ist. Eine beunruhigende Wirkung, wenn das „Chaos regiert”, wie der sich selbstzerfleischende Fuchs schon weiß, die man so schnell nicht wieder los wird. Ein äußerst faszinierender filmgewordener Albtraum.
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Montag, 14. September 2009
Kleine Sprünge kurz vorm Herbst
Dem Sommer, der eigentlich schon fast Herbst ist, noch ein paar Stunden abtrotzen und ins doch schon recht kühle Wasser springen. Nur noch etwas in diesem Sommer verweilen, der trotz aller Widrigkeiten so viel zu bieten hatte, dass der Abschied schwer fällt und das, obwohl die nachfolgende Jahreszeit eigentlich die liebste ist. Später dann ein kurzer „Sprung aus den Wolken” und in andere Gefilde, die eine Großstadt nächtlings zu bieten hatte. Die heimelige Geborgenheit kann noch warten. Später dann, wenn nur noch Regen und Sturm da draußen herrschen, ist es bloß ein Katzensprung in wohlige Wärme, der man sich noch zur Genüge widmen kann, wenn einem nicht danach ist, sich den spröden, aber nicht minder leidenschaftlichen Naturgewalten hinzugeben. Irgendwie wird sich das auch verbinden lassen.
Freitag, 11. September 2009
Nicht zu vernachlässigende Maßeinheiten
„ ... her brow five kisses broad, her neck ten kisses long”
Oder um Galileo Galilei zu Wort kommen zu lassen:
„Alles messen, was messbar ist - und messbar machen, was noch nicht messbar ist".
Mittwoch, 9. September 2009
Unterforderung im Berufsleben
Nachdem geklärt ist, warum ich das tun werde, frage ich erst einmal nach, welche Art und Weise bevorzugt wird.
„Kurz und schmerzlos”, antwortet der Kunde, „Jedenfalls nicht lange und qualvoll.”
Nee, also so kann ich nicht arbeiten.
Montag, 7. September 2009
Theatralische Erkenntnis vom Wochenende
Freitag, 4. September 2009
Nach den Ferien ist vor den Ferien
Donnerstag, 3. September 2009
Kalt weht es nach wie vor
Montag, 31. August 2009
Diabolisches Intro
Der erste Schultag vom kleinen Monster sollte mit einem Gottesdienst in der Herz Jesu Kirche beginnen. Das Gotteshaus war allerdings verschlossen und weder Pfarrer noch Küster ließen sich auftreiben. Ein Schlüssel wurde dann doch noch gefunden, aber das Wort Gottes erklang nur sehr leise, da das Mikro nicht angeschlossen werden konnte und der ausführende Pfarrer über alles andere als ein gewaltiges Stimmorgan verfügte. Auf die vorherigen Instruktionen durch die Frau Sünderin hätte man auch verzichten können, da der Heidenanteil anscheinend doch recht hoch war bzw. das doch alles recht lässig gehandhabt wurde.
Sonntag, 30. August 2009
Pilzkopf
Donnerstag, 27. August 2009
I Sell the Dead
Regie: Glenn McQuaid
Darsteller: Dominic Monaghan, Ron Perlman, Larry Fessenden, Angus Scrimm, John Speredakos, Eileen Colgan
Leichenräuber haben es im Irland des 18. Jahrhunderts überhaupt nicht leicht. Forderung nach Mehrarbeit durch den Arbeitgeber, Untote, die Konkurrenz und vieles mehr machen diese Tätigkeit zum wahren Knochenjob. Und am Ende wartet auch noch die Guillotine. Tragisch ist das alles aber überhaupt nicht, sondern höchst lustig. Eine Horror-Komödie, die anzusehen einfach Spaß macht.
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Dread
Regie: Anthony DiBlasi
Darsteller: Harry Treadaway, Greg Wise, Alex Jennings, Tom Felton, Finlay Robertson, Nikki Amuka-Bird, Ros Leeming
Clive Barker bin ich ja nicht so ganz abgeneigt, auch wenn ich kein Fan bin. Aber auf das Ansehen dieser Verfilmung einer Kurzgeschichte hätte man sehr gut verzichten können.
Drei Studenten befragen ihre Kommilitonen nach ihren Ängsten – fast alle sehr banal und es ist nicht mal die Angst davor, dass keine Schokolade mehr im Haus ist dabei. Spannung sollte dann wohl aufkommen, als einer der Studenten diese Studien „etwas” ausweitet, was aber alles andere als spannend ist. Der Appetit ist mir nach der Gammelfleisch-Szene auch nicht vergangen. Gute Horror-Filme sehen anders aus.
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Mittwoch, 26. August 2009
Polytechnique
Regie: Denis Villeneuve
Darsteller: Maxim Gaudette, Sebastien Huberdeau, Karine Vanasse, Évelyne Brochu, Johanne-Marie Tremblay, Pierre Yves Cardinal
Ein Amoklauf an einer Schule – lange vor den Ereignissen in der Columbine High School, die einem zu dem Thema wohl als erstes einfallen. Diese Tat zeichnet der Film in stillen, monochromen Bildern nach, die einen von Anfang an hypnotisch in die Handlung hineinziehen. Mit 77 Minuten ist der Film zwar recht kurz – er kommt einem aber noch wesentlich kürzer vor. Zu gebannt verfolgt man das Geschehen, so dass jegliches Zeitgefühl abhanden kommt. Neben dem Tag des Massakers, werden auch die Folgen sehr eindringlich dargestellt. Ein Leben ohne Angst ist nicht mehr möglich. Oder es ist überhaupt kein Leben mehr möglich. Durch überragend agierende Schauspieler und die unprätentiöse Herangehensweise, die sich jeder Wertung der Ereignisse entzieht, wirkt dieser Film fast dokumentarisch. Sehr beeindruckend mit Langzeitwirkung.
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The Disappeared
Regie: Johnny Kevorkian
Darsteller: Harry Treadaway, Greg Wise, Alex Jennings, Tom Felton,
Finlay Robertson, Nikki Amuka-Bird, Ros Leeming
Anfangs weiß dieser Film durchaus zu gefallen. Dreckig ausdrucksstarke Bilder von London am Rande der Gesellschaft, wo nur noch Tristesse herrscht. Eigentlich ist es da nicht so verwunderlich, wenn da ein kleiner Bruder verschwindet, während der Ältere Party macht. Dass das ganze kein reines Sozialdrama werden wird, sondern sich in Mystery-Gefilde begibt, wusste ich ja vorher ... Aber dass dies so grottenschlecht, d. h. vor allem einfallslos umgesetzt wird, hätte ich nicht gedacht. Das ist einfach nur peinlich, mit was da aufgeboten wird. Wenn die Darsteller teilweise nicht sehr gut agiert hätten, wäre das alles nach dem gelungenen Beginn einfach nur zum Gähnen.
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