Simple Buchstaben aneinander gereiht. Ja, so könnte es sein. Wenn es da nicht diese Schwingung geben würde, die zum innersten Erbeben führt. Genau die richtigen Worte und als Junkie dieser Materie findet man Befriedigung. Kurzfristig, denn dann erfolgt die Leere. Worte, die nur Schall und Rauch sind und nichts bezwecken, als diese Leere zu übertönen. Leben? Es ist nur ein Vorgaukeln der Möglichkeiten. In Worten. So süß, so betörend. Aber es sind nur Worte. Leben ist jenseits der Worte.
Je jünger man ist, um so mehr ist man davon überzeugt, dass einem endlos Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Man erkennt aber sehr schnell, dass man sich meist nur für eine Möglichkeit entscheiden kann. Einiges kann man zwar zu anderer Zeit nachholen, vieles aber nicht. Sei es nun, weil man zu bequem oder zu feige ist. Man meint, den richtigen Zeitpunkt verpasst zu haben oder weil es wirklich nicht mehr möglich ist. Diese Tendenz nimmt im Laufe der Jahre zu und mancher mag es bereuen, dies oder das nicht getan zu haben. Bis zu alles durchdringender Bitterkeit und tiefster Verzweiflung mag das führen. Aber eigentlich kann man oft auch sehr froh sein, dass man etwas nicht getan hat. Und auch nie mehr tun wird.
Nachdem ich vor kurzem ganz verpennt habe, auf die Sendung des Films „Tagebuch einer Kammerzofe” hinzuweisen*, folgt nun aber eine geballte Ladung Buñuel. Bei der 58. Berlinale gibt es eine Buñuel-Retrospektive und 3sat zeigt eine kleine Auswahl.
Edit: *Ah, stimmt ja gar nicht. Der Film läuft am Freitag, dem 8. Februar um 0.45 Uhr auf Arte (Wiederholung am Mittwoch, dem 13. Februar um
14.55 Uhr). Also noch mehr Buñuel!
... und die Flocken über das Meer wirbelten und meine klammen Finger Unheil stifteten, schwammen Haie über mir hinweg. Immer in Bewegung – diese Ruhelosigkeit schien mir sehr vertraut. Und Neugier lernte ich kennen, die Welten überschritt. Aber wer unter Wasser fliegen kann, dem gehört auch die Luft. Mein Herz dagegen, es schlug drei Herzen entgegen. Sehr lange. Aber wie kann man es nur aushalten, dass einen etwas berührt, man selbst aber niemanden? Fast. Denn Seesterne kann man streicheln.
Damit man besser hören kann. Und zwar auch verschiedene Sachen. Das ist gerade heute sehr wichtig, denn es erscheinen gleich zwei bemerkenswerte Alben.
Zum einen endlich ein neues Album von XIU XIU. Letztes Jahr gab es ja ausnahmsweise leider keines, aber nun ist „Woman As Lovers” da. Auch diesmal wieder keine Easy Listening-Musik. Jamie Stewart macht es sich und seinen Hörern nicht leicht. Und das betrifft nicht nur die Musik.
Das Gegenteil sind sozusagen Sons and Daughters. „This Gift” geht sofort rein, wie gewohnt, und nicht wieder weg! Ganz verstehen kann ich nicht, dass diese Band immer noch relativ unbekannt ist. Aber mir soll das recht sein, denn es gibt zudem auch noch eine Tour und Konzerte in kleinen Clubs sind mir die liebsten.
Herr Neon hat keine Mühe gescheut und hat das Gruselkabinett analysiert. Man kann es sicher auch als Bastelanleitung verwenden, falls jemand das Bedürfnis hat, ein eigenes Gruselkabinett zu errichten.
Die Mauern der alltäglichen Banalitäten durchbrechen. Ein Ausbruch aus allen Zwängen; ganz gleich, ob diese nun selbst- oder fremdbestimmt sind. Und sei es nur in Gedanken. Keine Flucht, sondern eine Erweiterung des Selbst, des Seins. Den Gedanken Flügel wachsen lassen, damit sie die Grenzenlosigkeit dieser Freiheit erkunden können.
Wenn man so eine E-Mail erhält, erübrigt sich alles weitere:
Moin Frau Araxe,
das Buch geht heute auf die Reise und wird sicher morgen bei Ihnen ankommen, so dass Sie es am Wochenende schon lesen können, zumindest anlesen, denn es ist ziemlich vollgestopft mit Informationen.